Klimafitte Obstbaumbestände

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SORTENVIELFALT als wichtige Voraussetzung für klimafitte Obstbaumbestände

Die vielen regionalen uralten Apfel- und Birnensorten in unseren Streuobstwiesen sind ein Juwel der Kulturlandschaft. Diese zu erhalten und so im Bestand zu sichern ist uns als LEADER Region eine verpflichtende Aufgabe.
Mit der jährlichen Pflanzaktion leistet jede/r Einzelne der/die so eine regionale Sorte setzt einen großen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen und bewahrt diese Sorten vor dem unwiederbringlichen Vergessen und Verlorengehen und trägt darüber hinaus zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei.
Damit sichert jede/r, der/die diese Hochstammsorten setzt, diese unvergleichliche genetische Vielfalt für die kommenden Generationen.

Welcher Baum passt zu welchem Standort?

Streuobst kann an sehr vielen Standorten sicher angebaut werden. Ausnahmen bilden extrem trockene oder staunasse Böden sowie stark spätfrostgefährdete Lagen. Obstbäume brauchen gute,

humose Böden mit ausreichender Wasserversorgung und sonnige Standorte.

Sogar in Hochlagen über 1000 m finden sich noch Streuobstbestände.

Die Obstarten haben so ihre Eigenarten!

ÄPFEL finden sich überall gut zurecht. Meiden Sie schwere, verdichtete Böden, das begünstigt Obstbaumkrebs und wählen Sie winddurchlüftete Standorte, damit durch den hier stärkeren Feuchtigkeitsdruck Schorf und Mehltau keine Chance haben.

BIRNEN benötigen tiefgründige Böden und für eine gute Ausreifung der Früchte warme Lagen. In kühleren Lagen wählen Sie eher frühreifende Sommer- und Herbstsorten, späte Wintersorten reifen hier nicht gut aus und entfalten ihr Aroma unzureichend.

PFLAUMEN und ZWETSCHKEN entwickeln sich auch auf noch recht feuchten Böden gut.

SÜSSKIRSCHEN vertragen keine staunassen Böden und kommen auch mit mageren Böden gut zurecht.

 

Das sollten Sie auch noch wissen: Äpfel, Birnen und Kirschen sind Fremdbefruchter!

Das heißt, sie brauchen zur Befruchtung einen jeweils anderen Baum ihrer Art. Das erledigen für sie bestäubende Insekten, indem sie die Blüten besuchen und dabei Pollen von einem Baum zum nächsten übertragen.

Triploide Sorten wie Gravensteiner, Jakob Lebel, Jonagold, Kaiser Wilhelm, Riesenboiken und andere, benötigen passende Befruchtersorten. Daher sollten in Ihrem Obstgarten Sorten wie Alkmene, Goldparmäne, James Grieve, Berlepsch, Weißer Klarapfel, Cox Orange u. a. als Befruchtersorten nicht fehlen!

Im Streuobst- und Hausgarten sind eine gute Mischung und eine möglichst breite Vielfalt immer der beste Berater. Sortenvielfalt ist auch extensiver, vorbeugender Pflanzenschutz.

Bedenken Sie das bei Ihrer Bestellung!

Junge Obstbäume brauchen Wasser – bei Trockenheit regelmäßig gießen! Grundsatz: selten, aber ausreichend gießen, damit der gesamte Wurzelraum auch in tieferen Schichten gut feucht ist.

Offen gehaltene Baumscheiben ohne Bewuchs, dafür mit Rasenschnitt gemulcht, halten die Feuchtigkeit besser.

… und Erziehung! Eine gute Jugenderziehung des neuen Obstbaumes mit Pflanz- und Kronenerziehungsschnitt in den ersten Jahren sichert Baumgesundheit und Ertrag.

Damit ist Ihr junger Obstbaum gut vorbereitet auf seine Aufgabe!

… und jetzt freuen Sie sich auf die ertragreiche Ernte von Ihren klimafitten Obstbäumen, denn jede Sorte schmeckt anders, reift zu unterschiedlichen Zeiten und lässt sich anders verwenden, verarbeiten und lagern.